geokrypt     Substitution mit Buchstaben-Paaren

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Substitution mit Buchstabenpaaren erschwert es dem Spion wesentlich.

Hierfür wird der Text in Abschnitte mit jeweils 2 Zeichen zerlegt, und dann wird dieses Paar verschlüsselt.

 

Die Playfair-Chiffre

Die Playfair-Chiffre wurde von Charles Wheatstone erfunden. Sein Nachbar Lord Playfair empfahl sie dem Militär, und so wurde sie nach ihm benannt.

Bei diesem Verfahren werden 25 Buchstaben verwendet; da das Alphabet 26 Buchstaben kennt, werden i und j als ein Buchstabe benutzt. Die Buchstaben werden in ein Quadrat eingetragen:

A B C D E
F G H I K
L M N O P
Q R S T U
V W X Y Z

Zwischen dem Absender und dem Empfänger wird ein Codewort vereinbart, z.B. SAUERFLEISCH. Kommt ein Buchstabe mehrfach vor, wird er bei der Wiederholung ignoriert: SAUERFLEISCH. Nun wird das Codewort am Anfang in das Quadrat geschrieben, die restlichen Buchstaben folgen:

S A U E R
F L I C H
B D G K M
N O P Q T
V W X Y Z

Wenn wir jetzt einen Text verschlüsseln wollen, wird er zunächst in Buchstaben-Paare zerlegt.

Wenn Hans den Satz "Komm bitte um achtzehn Uhr zur Bank im Park" verschlüsseln will, zerlegt er in die Paare:

KO MX MQ BI TE XU MX AC HT ZE HN QU HR XZ UR XB AN KX IM XP AR KX

Wenn Hans jetzt das Buchstaben-Paar KO verschlüsselt, sucht er die Buchstaben im Quadrat:

S A U E R
F L I C H
B D G K M
N O P Q T
V W X Y Z

Für K schlüsselt er mit dem Buchstaben, der in der gleichen Zeile wie das K steht, aber in der Spalte wie das O. Aus K wird D.
Für den zweiten Buchstaben, das O verfährt er entsprechend. Aus O wird Q.

So fährt er fort:

KO MX MQ BI TE XU MX AC HT QU HR XZ UR XB AN KX IM XP AR KX
DQ GZ KT GF QR                              

Bei XU geht es so nicht weiter; beide Buchstaben stehen in der gleichen Spalte. In diesem Fall nimmt Hans den Buchstaben, der darunter steht.
So wird aus dem X ein U und aus dem U ein I.

KO MX MQ BI TE XU MX AC HT QU HR XZ UR XB AN KX IM XP AR KX
DQ GZ KT GF QR UI GZ EL MZ PE MH                  

Bei XZ geht es wieder nicht weiter; beide Buchstaben stehen in der gleichen Zeile. In diesem Fall nimmt Hans den Buchstaben, der rechts daneben steht.
So wird aus dem X ein Y und aus dem Z ein V.

KO MX MQ BI TE XU MX AC HT QU HR XZ UR XB AN KX IM XP AR KX
DQ GZ KT GF QR UI GZ EL MZ PE MH YV ES GV SO GY GH UX US GY

Hans schreibt also an Lotte:

DO GZ KT GF QR UI GZ EL MZ PE MH YV ES GV SO GY GH UX US GY

Im Ersten Weltkrieg benutzte sowohl die englische als auch die deutsche Seite das Playfair-Verfahren. Die deutschen Soldaten sandten sogar die Wetterberichte von der Front verschlüsselt nach Berlin. Die Engländer wussten auf der anderen Seite des Kanals natürlich um das Wetter, und von Gefangenen hatten sie erfahren, dass täglich das Wetter gemeldet wurde. Also suchten sie in den abgefangenen Funknachrichten nach Stellen, die mit dem aktuellen Wetter zu tun hatten. Und so gelang es ihnen, den jeweiligen Tagesschlüssel zu knacken.

 

Playfair, modifiziert

Das Playfair-Verfahren funktioniert natürlich auch mit noch mehr Zeichen und entsprechend größeren Quadraten und Rechtecken.

So könnten 36 Zeichen verwendet werden; es wäre Platz für 26 Buchstaben und 10 Ziffern:

a b c d e 1
f 0 g h 2 i
j k 9 3 l m
n o p 8 q r
s 4 t u 7 v
5 w x y z 6

 

Es müssen auch nicht zwangsläufig Quadrate sein. Für 42 Zeichen könnte ein Rechteck gewählt werden:

a ° b c d e 1
0 f @ g h 2 i
j 9 k 3 l m
n o 8 p ? q r
s t 4 7 u , v
w 5 x y 6 z .