Gisly Palsson                      Hans Jonathan         DER  MANN, DER  SICH  SELBST  STAHL

 

 

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Der Inselstaat Island ist für viele Dinge bekannt - majestätische Landstriche, Vulkanausbrüche, charakteristische Meeresfrüchte - aber rassische Vielfalt zählt nicht dazu. So klingt die kaum bekannte Geschichte Hans Jonathans unwahrscheinlich, eines freien schwarzen Mannes, der hier im frühen 19. Jahrhundert lebte und eine Familie gründete, und sie ist zwingend der Stoff für Erzählungen.

In Maðurinn sem stal sjálfum sér (Der Mann, der sich selbst stahl) erzählt Gísli Pálsson Hans Jonathans Geschichte mit atemberaubenden Details. Hans wurde 1874 auf St. Croix in Sklaverei geboren, wurde als Sklave nach Kopenhagen mitgenommen, letztlich meldete er sich zur Marine und kämpfte 1801 unter der Fahne seines Landes in der Schlacht von Kopenhagen. Nach dem Krieg erklärte er sich selbst zum freien Mann im Glauben, dass ihm die Freiheit sowohl auf Grund seines patriotischen Dienstes gebührte als auch, weil es Sklaverei weiterhin in den Kolonien gab, im dänischen Mutterland aber verboten war. So wurde er zum Gegenstand eines der anrüchigsten Gerichtsverfahren um Sklaverei in der europäischen Geschichte. Er verlor den Prozess.

Dann machte Hans sich davon - und in Dänemark wurde nichts mehr von ihm gehört, sein Schicksal blieb mehr als zwei Jahrhunderte unbekannt. Jetzt ist bekannt, dass Hans Jonathan nach Island floh, wo er Kaufmann und Kleinbauer wurde, heiratete und zwei Kinder großzog. Heute ist so etwas wie eine isländische Ikone geworden, als stolzer und mutiger Vorfahr sowohl seinen dortigen als auch seinen amerikanischen Nachkommen geachtet.

Maðurinn sem stal sjálfum sér verknüpft die abenteuerlichen Reisen Hans Jonathans mit einem Bild des dänischen Sklavenhandels, Argumenten für die Legalität der Sklaverei und dem Stand der Beziehungen zwischen den Rassen in der Welt um den Nordatlantik im 19. Jahrhundert. Durch das Buch zieht Palsson eine Linie zu den Themen von imperialistischen Träumen, Kolonialismus, Menschenrechten  und Globalisierung, die alle im Leben eines einzelnen, beachtenswerten Mannes zusammen kommen. Es ist die Geschichte eines Mannes, der die Kühnheit, den Mut hatte, sich selbst zu stehlen.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/genprojekt-in-island-die-wundersame-geschichte-des-hans-jonathan-a-1198637.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Jonatan

 

 

Die Geschichte des Hans Jonathan wurde von

Gísli Pálsson

erforscht und ein Buch darüber geschrieben.

 

Gísli wurde 1949 auf den Westmännerinseln südlich von Island geboren und wuchs dort auf.

Er ist heute (2012) Professor für Ethnologie an der Universität von Island in Reykjavík.

Er ist Autor bzw. Ko-Autor von mehr als einem Dutzend Büchern,
die sich mit ethnologischen Themen und Forschungsreisenden,
so zum Beispiel mit Vilhjálmur Stefánsson befassen.

Gisli ist Mitglied des Royal Anthropological Institute of Great Britain and Ireland in London.

wikipedia

 

Die isländische Ausgabe erschien 2014.

The Man Who Stole Himself. The Slave Odyssey of Hans Jonathan
ist die amerikanische Übersetzung von Anna Yates, erschienen 2016.

Außerdem wurde das Buch ins Dänische und Französische übersetzt.

Ich habe die amerikanische Fassung 2023 ins Deutsche übersetzt;
somit gab es zwei Übersetzungen,  vom isländischen Original ins Amerikanische und weiter ins Deutsche.
Bei vielen Zitaten vor, allem aus dänischen und deutschen Quellen, kommt dadurch noch eine weitere Übersetzung hinzu.
Nur bei einem Zitat Kants fand ich den  Original-Wortlauf im Internet,
ansonsten wäre es interessant zu sehen, wie sich ein Text von Deutsch nach Isländisch nach Amerikanisch nach Deutsch verändert hat.

Auf Fotos aus dem Buch habe ich nur ausnahmsweise Zugriff gehabt. Weitgehend habe ich Bilder aus dem Internet verwendet.

Bisweilen fand ich eigene Anmerkungen sinnvoll; sie sind grau unterlegt.
 

Meine Übersetzung habe ich auf dieser Seite abgelegt.
Da ich keine Rechte an diesem Buch habe, kann ich sie nicht jedermann zur Verfügung stellen.
Da ich aber mein Buch verleihen dürfte, gewähre ich gerne Einblick in meine Übersetzung.
Wenn du den Zugang haben möchtest, schreibe mir:
hans-jonathan@t-online.de.
Ich schicke dir dann den Link.