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home         zu Fuß       allein in den Bergen

 

 

Ich möchte wandern. In den Bergen.
Dazu suche ich mir einen Ort aus,
der gut mit der Eisenbahn zu erreichen ist
und wo auch Leute mit Zelt willkommen sind.

Mein Campingplatz liegt zwischen der Eisenbahntrasse
und der Trettach.

 


 

 
Das große Bergerlebnis bleibt aus;
wenn der Tag nicht gerade wolkig und neblig anfängt,
kommt das schlechte Wetter im Laufe des Tages auf.

Richtig warm ist es auch nicht.

Nur wenige Minuten entfernt befindet sich Illerursprung.
Hier treffen Breitach, Stillach und Trettach zusammen
und fließen als Iller weiter Richtung Donau.


 
Die Bronzeskulptur heißt

Entstehung der Iller.


 
   
Durch das Stillachtal
geht es zur Petersalpe.

Der Weg führt weiter
zur Enzianhütte,
aber es steigt
dicker Nebel auf.
Ich kehre um.


 
   

 
Vom Trettachtal aus umrunde ich den

Höfats   ←

 

und gehe über den

Älplesattel  ←

hinüber ins Oytal.
Dort rauscht der

Stuibenfall.  →

   
Das Wetter bleibt grau.

 


Dennoch stehen die Leute bei der Eisprinzessin gerne an.

Als ich vor gut 20 Jahren mit der Familie in Oberstdorf Urlaub machte, waren wir häufig hier. Damals gab es  riesige Jumbo-Tüten. Jetzt sind die Portionen von normaler Größe, aber es schmeckt immer noch.


 

 

 

Zum zweiten Mal Camping-Urlaub in den Bergen.

Am ersten Tag wandere ich am Faltenbachtobel entlang und weiter Richtung Rubihorn. Für den Durst habe ich im Rucksack 1 l Milch dabei. Ansonsten werde ich wohl ein Bächlein finden. Die Milch trinke ich bereits nach einer ½ Stunde zum Frühstück aus.

Nachher komm ich an keinem Bächlein vorbei. Wie ich schließlich an einem Richtungspfeil ankomme: „Rubihorn 15 min“ verzichte ich auf das Gipfelglück und wandere abwärts zum Gaisalpsee. Kurz vor dem See ein Bach – kühles Wasser – herrlich.

Die ersten Nächte bleiben ziemlich trocken. Ein bisschen regnet es aber doch, und mein Schlafsack wird nass. Im Internet mach ich mich schlau: In Sonthofen gibt es einen OBI-Markt, und OBI führt Sonnensegel. Also wandere ich an der Iller entlang, etwa zehn Kilometer. Die Sonnensegel sind ausverkauft, und ich erstehe eine Bauplane.


 
In der folgenden Nacht kommt heftiger Wind auf. Die Bauplane knallt regelrecht auf die Zeltbahnen. Ich stehe auf und nehme sie ab. Die Nacht bleibt trocken. In den weiteren Nächten wird die Plane sich bewähren: Es regnet jede Nacht, heftige Winde bleiben zum Glück aus.
Die ersten vier Tage sind warm und sonnig, die anderen wechselhaft. Ich kann jeden Tag wandern, komme aber nicht immer an das geplante Ziel.

 

Bei einer Tour beginnt ein Starkregen kurz vor der Bergstation Söllereck. Ich beschließe, abzubrechen und mit der Seilbahn ins Tal zu fahren. Von der Talstation gehe ich noch mindestens eine Stunde bis zum Campingplatz. Eine lange, heiße Dusche ist angesagt.

 

Zur Enzianhütte brauche ich zwei Anläufe. Beim ersten Mal komme ich bis zur Petersalp. Ich war vom Campingplatz zu Fuß gekommen, und allmählich wird die Zeit knapp. Außerdem sehe ich im Süden dicke Nebelschwaden, und ich kehre um. Beim zweiten Anlauf nehme ich den Bus bis zur Endstation in Birgsau; noch vor  Mittag erreiche ich bei prächtigem Wetter die Hütte.

Von dort schlage ich noch einen Bogen weiter nach Süden und wandere über den Eselsweg hinab zur Schwarzen Hütte im Rappenbachtal. Am Ausgang diesen Tales, nicht weit von Birgsau, ist das schöne Wetter vorbei. Ich erlebe ein beeindruckendes Gewitter. Trotzdem verzichte ich auf den Bus. Wie ich in Oberstdorf ankomme, ist der Regen vorbei.

 



Die Rückfahrt beginnt entspannt. Ich sitze rechtzeitig im ICE nach Hamburg. Dort soll ich umsteigen in einen Regionalzug Richtung Flensburg.

Bis Uelzen verläuft die Reise nach Plan. Dort kommt es zu einem längeren, ungeplanten Aufenthalt: Ein Relais im Stellwerk ist überhitzet und kann die Strecke nicht freigeben. Wir werden eine Stunde zu spät in Hamburg ankommen, wird durchgesagt. Der Anschlusszug ist dann längst weg, Reisende nach Flensburg sollen zunächst die Regionalbahn Richtung Kiel nehmen und in Neumünster in die Regionalbahn nach Flensburg umsteigen.

In Neumünster irre ich mit anderen Reisenden auf dem Bahnhof umher, bis eine Durchsage kommt: Der Regio nach Flensburg fällt aus. Schließlich geht es mit dem Bus weiter bis Rendsburg, von dort mit einem anderen Bus nach Schleswig.

 

Und nochmal:
Oberstdorf

18. bis 28. Juli 2015

 

Sonntag 19. Juli:

Die Geschäfte haben geschlossen. Ich wandere los mit einigen Müsli-Riegeln,einer Flasche Iso-Star und 2 leeren Flaschen. Der Bach im Oytal führt kein Wasser. Die leeren Flaschen füll ich an einer Kuhtränke.

Auf dem Gleitweg geht es nach oben, ab der Station Höfart-Blick auf einer Asphaltstraße zum Nebelhorn-Gipfel. Ein grandioser Rund-um-Blick. Ganz mächtig wirkt der Hohe Vogel.

 

Dienstag 21. Juli:

  

Es ist sehr heiß. Ich will im Wald wandern und nebenbei einen Multi-Cache finden.

Dummerweise ist der Weg, an dem die meisten Hinweise für den Multi zu finden sind, wegen Baumschlag-Arbeiten gesperrt. Man hat einen neuen Weg eingerichtet, den „Alten Schmugglerweg“. Eigentlich schöner als der gesperrte.

Oben weht ein leichter Wind, und es ist kühler als im Tal.

Ich  mach mich auf die Gratwanderung zum Fellhorn; der Weg ist breit genug, dass es keine Probleme mit den vielen Leuten gibt, die talwärts wandern.

 

 

Donnerstag 23. Juli:

 

Heute stehen einige Geocaches auf dem Programm.

Auf dem Weg komme ich durch die Judenkirche, einem imposanten Felsbogen, durch den ich hindurchwandere; oben drüber kann ich nicht gehen, dort ist abgesperrt.

 

 

Freitag 24. Juli:

 

Heute ist Wandertag. Die Kemptener Hütte steht auf dem Programm. Zügig geht es durch das lange Tal bis hinter Spielmannsau, danach einen kraxeligen  Weg zur Hütte.

Unterwegs komme ich an vier Tafeln von tödlich Verunglückten vorbei. Der jüngste, 1983 geboren, war im August1988 mit 5 Jahren gestorben. Zwei der vier Wanderer waren bei einem Lawinenunglück im April ums Leben gekommen.

Der Weg erfordert Kondition, ist aber nicht gefährlich. Das mag früher anders gewesen sein. Unterwegs sehe ich viele Wanderer, auch mit Kindern, und auf der Hütte herrscht reger Betrieb. Vom nahen Pass blicke ich hinüber nach Tirol.

 

  

Sonntag, 26. Juli:

 

Der letzte Wandertag. Ich will zum südlichsten Punkt Deutschlands, der Stelle, wo Bayern, Vorarlberg und Tirol ein Dreiländereck bilden.

Um 8:00 Uhr bin ich schon unterwegs. Immer an der Stillach entlang, bis ans Ende vom Rappenalpental. Bei der Trifthütte (1700 m) finde ich nicht gleich den weiteren Weg; beim Gang über die Weiden sehe ich etwas Braunes, Felliges im Gebüsch verschwinden, vermutlich ein Murmeltier.

Ich entdecke doch noch die Markierungen, der Weg führt in weitem Bogen bis zum Dreiländereck. Auf einem mühsamen Weg über den Gehrner Berg geht es zum Schroffenpass und von dort wieder über den Gehrner Berg zurück. Mittlerweile begegne ich hier keinem Menschen mehr, aber plötzlich kreuzt eine Gams etwa 50 m vor mir den Weg.

Weiter unten, es ist schon nach 19:00 Uhr, finde ich auf dem Asphalt eine kleine Kreuzotter. Sie liegt am Rand der Straße und bewegt sich nicht. In Birgsau beginnt es zu regnen, und ab Fellhornbahn ist es derart dunkel, dass ich die Fahrbahn benutze. Kurz nach 23:00 Uhr bin ich auf dem Zeltplatz.

 

 

Wieder in Oberstdorf. Diesmal aber nicht mit Zelt, sondern in einer FeWo.

Die 1-Zimmer-Wohnung befindet sich im Keller, aber ich will ja wandern. Schon früh morgens bin ich unterwegs ...