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Die bekannteste Wanderstrecke über die Alpen ist der E5. Die Etappe von Oberstdorf bis Meran wird häufig als geführte Wanderung angeboten. Irgendwann wollte ich die Strecke auch mal gehen. Meine Planung: Konstanz/Bodensee - Oberstdorf - Bozen. Allein, ohne Führung.
 

 
Juli 2017: Mit der Eisenbahn geht es nach Konstanz.

Ich übernachte in einem Hostel, das man über diesen alten Eisenbahnwaggon gebaut hat. Ich bin der einzige Gast.
Am nächsten Morgen geht es gleich über die Grenze und ich geh auf der Schweizer Seite des Bodensees.
 

 

 
Ein Stück des Weges führt am Rhein entlang;
dann geht es hinüber,
und auf der anderen Seite bin ich in Österreich.
Zwei Wandertage mit Regen in der Schweiz, einer in Österreich.
Es geht wieder nach Deutschland.
Das Wetter hält sich.

 

 
Endlich,
am fünften Tag verheißt der Himmel Gutes.
Der Tag ist gut.


 

 
Auch der nächste Tag beginnt gut. Ich such in Oberstdorf noch einen Geocache.

Aber die Luft ist raus. Ich will am nächsten Morgen nach Hause fahren.
 

Nach dem Frühstück setz ich den Weg doch noch fort. Ein Fehler.

Am Mädelejoch geht es wieder nach Österreich,
hinab ins Lechtal.

 


 
Aber die Luft ist raus. Die Etappen waren zu lang. Am nächsten Morgen geht es wirklich nach Hause.

Doch während in Oberstdorf ein Bahnhof ist, muss ich jetzt zunächst Bus fahren. Dreimal muss ich umsteigen und jedes Mal lange auf den nächsten Bus warten, bis ich am Bahnhof in Sonthofen den Zug gerade noch abfahren sehe.

Auch bei der Bahnfahrt reihen sich Verspätungen und verpasste Anschlüsse aneinander, so dass ich erst am nächsten Morgen zu Hause bin.

   
Aber es soll weitergehen. Die letzte Etappe vom Vorjahr soll diesmal meine erste sein.
Im letzten Jahr war ich im Juli hier, diesmal ist es Ende Juni. Am Mädelejoch liegt noch Schnee.


 
Vor dem Lechtal überquer ich auf einer 200 m lange Seilhängebrücke die Höhenbachschlucht.

 
Nach einer Nacht in der Memminger Hütte folgt der Anstieg zur Seescharte.

 

Auf dem Weg dorthin sehe ich Steinböcke.
Hinter der Scharte geht es hinunter ins Inntal.
Aus dem Inntal brauche ich zwei Tagesetappen über die Skihütte bis zur Larcher Alm. Diese urige Hütte verfügt nur über zehn Schlafplätze; ich bin der einzige Gast.

Aber schon wieder ist die Luft raus. Am nächsten Morgen schnür ich die Wanderstiefel für den Weg hinab zum Bahnhof.
 
Zwei Jahre später, im August 2020, will ich endlich ans Ziel kommen. Die Etappen habe ich jetzt deutlich kürzer geplant, und es muss auch nur ein Alpenkamm überquert werden..
 

 
Zwei Tage durchwandere ich das Inn- und Ötztal.
Ein Pfad führt hinauf zur Windachscharte.

 
Oben geht das Unwetter los. Starkregen lässt die Bäche anschwellen, ich muss durch mehr als Knie-tiefes Wasser.

Als ich am dritten Tag schließlich den Passer-Radweg erreiche, empfinde ich ein wunderbares Glücksgefühl. Ich bin rüber gekommen.

20 km ebene Strecke, neben mir rauscht die Passer. Und dann erreiche ich Meran.

Zwei Tage bleibe ich hier. Die Schuhe sind nass und trocknen auf dem Balkon. Ich ziehe Badelatschen an und bummel in die Stadt.

 

 

 
Zwei Wandertage habe ich noch vor mir.

Auf dem Radweg gehe ich entlang der Etsch.
 

 
Und in Bozen will ich in den Zug nach Hause steigen. Na ja, der Zug fällt aus, und bis Innsbruck fährt ein Bus. Aber obwohl ich gut geschlafen habe, übermannt mich schnell wieder die Müdigkeit, und vom Brenner kriege ich nichts mit.